Aufstieg in die Jugendbundesliga und ein neuer Vereinsrekord

Der Aufstieg in die Jugendbundesliga (JBL) ist ein Ziel, welches zum ersten Mal 2019 ausgerufen wurde. Mit einem soliden Kader begann damals die Saison mit einem 5,5-0,5 Sieg über Merkur Hademarschen. Nachdem die Runde darauf mit einem sicheren 4-2 Sieg gegen Rendsburg gewonnen werden konnte, standen wir weiterhin bis zum Ende der Saison  auf Platz 1. Die Runden 3-5 konnten wir zwar nur knapp mit 3,5-2,5 gewinnen, letztendlich zählt aber nur, dass die Mannschaft nach 6 Runden 12/12 Mannschaftspunkte und 27/36 Brettpunkte hatte.  Leider wurde die Liga nach der sechsten Runde dann ausgesetzt, Grund dafür war natürlich der flächendeckende Lockdown Anfang 2020. Dieser hielt schlussendlich auch deutlich länger als Saisonende an, weswegen diese nicht mehr beendet wurde. Stattdessen wurde von der SJSH auf einen Stichkampf zwischen uns und Platz 2, Bad Schwartau entschieden, gegen welche wir in der Liga noch nicht gespielt haben und die folglich sportlich ebenso noch Chancen auf den Aufstieg hatten. Der Stichkampf fand dann im September statt, doch auch wenn wir eigentlich gute  Chancen im Stichkampf hatten, müssen wir trotzdem anerkennen, dass Bad Schwartau die bessere Mannschaft war und folglich auch verdient gegen uns 4-2 gewann.

2020 hatten wir leider Pech, 2021 fand kein Ligabetrieb statt, weswegen 2022 dann unsere 2. Möglichkeit war, es diesmal besser zu machen. Bis auf Robert, unser voriges viertes Brett blieb die Mannschaft auch gleich, dafür die Mannschaft jedoch zwei Jahre älter und erfahrener. Letzten Endes sollte es auch diesmal nicht zum Aufstieg reichen. Während wir in der Saison zuvor mehrfach knapp gewinnen konnten und die eine oder andere verlorene Stellung doch noch gehalten werden konnte, lief es diesmal leider genau anders herum. Folglich mussten wir in den ersten drei Runden gleich zweimal ärgerlich 3-3 spielen. Erst gegen Kiel, später gegen Bargteheide. Trotzdem waren vor allem die gegnerischen Aufstellungen oft zu unseren Ungunsten. Zwar kommt es jedes Jahr vor, dass  Teams mal etwas stärker, mal etwas schwächer aufstellen, doch war es diese Saison leider ziemlich extrem. So hat zum Beispiel Lübeck 2 gegen uns eine nominell stärkere Mannschaft aufgestellt, als ihre erste Mannschaft normalerweise hatte. Umso ärgerlicher der knappe Ausgang mit 2,5-3,5 gegen eine Mannschaft, welche in ähnlicher oder gar schwächerer Aufstellung dritter der Jugendbundesliga wurde. Auch Kiel trat gegen uns mit einer im Durchschnitt 500 DWZ stärkeren Mannschaft an, als sie dies gegen Konkurrent Elmshorn taten. Somit hatten vor der letzten Runde unsere Gegner im Durchschnitt 1437 DWZ, unser Konkurrent Elmshorn jedoch lediglich 1353. Nichtsdestotrotz war in der letzten Runde gegen Elmshorn noch alles offen, auch wenn wir einen Mannschaftssieg brauchten, Elmshorn reichte ein Unentschieden. Am Ende des Tages war es dann eine 2,5-3,5 Niederlage, nachdem wir den Sieg brauchten, die Stellungen dazu auf den Brettern hatten und dann doch überzogen.

Somit wurde in der Saison 2022/2023 zum dritten Mal in Folge ein Aufstieg als Ziel in Angriff genommen. Erneut traten sowohl Lübeck als auch Kiel gegen uns mit signifikant stärkeren Kadern an, als gegen alle anderen Mannschaften in dieser Saison. Da jene Mannschaften jedoch nicht aufsteigen konnten, waren wir trotz der in Folge dessen 0 Punkte zuversichtlich um den Aufstieg spielen zu können. „Jetzt erst recht“ war das Motto, was uns mit drei klaren Siegen gegen Kaltenkirchen, Schwartau und Hademarschen auch gut gelang. In der vorletzten Runde trafen wir also auf Bargteheide, welche einen Mannschaftpunkt weniger hatten, mit einem Sieg über uns jedoch an unserer Stelle aufgestiegen wären. Bereits vor der Abreise musste unsere Mannschaft jedoch einen Rückschlag erleiden, nachdem unser zweites Brett kurzfristig krankheitsbedingt ausfiel und wir folglich zu fünft gegen die Bestbesetzung aus Bargteheide antreten mussten. Es wurde ein knapper Mannschaftskampf, doch diesmal konnten wir die Nerven behalten und schlussendlich mit einem 3-3 den Aufstieg sichern.

Zumindest dachten wir dies zunächst, da die 3 Mannschaften in der Tabelle vor uns nicht aufstiegsberechtigt sind. Die SJSH hatte eine andere Interpretation ihrer TO als wir. Sie setzte einen Stichkampf gegen den besten Absteiger (TuRa Harksheide, Platz 6 der Staffel West der JBLN) an, noch dazu in den Ferien. Es konnte jedoch gar kein Verzicht zum Aufstieg in die JBL von den 3 Mannschaften an der Tabellenspitze der JLL vorliegen, denn ihre 1. Mannschaften spielen bereits in der JBL und hatten alle die Klasse gehalten. Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen zwischen der SJSH und uns entschieden wir uns, gegen den Stichkampf mit einem Protest beim Schiedsgericht der SJSH vorzugehen. Noch während dieser Protest lief, kam Heiko Spaan (Vorsitzender der Norddeutschen Schachjugend (NSJ) und gleichzeitig Mannschaftsführer der auf dem letzten Platz in der JBLN abgestiegenen Elmshorner Mannschaft) auf die SJSH zu und erklärte, dass die NSJ in einer digitalen Sitzung entschieden hat, dass TuRa Harksheide kein Absteiger ist und demzufolge der Elmshorner SC der beste Absteiger der Staffel West der JBLN ist. Daraufhin setzte die SJSH erneut einen Stichkampf gegen den Elmshorner SC an. Diese fragliche Entscheidung (die auch die eigene TO der JBL verletzt) wurde von uns hinterfragt, das Protokoll der entsprechenden Sitzung mehrmals angefordert, aber bis heute gibt es nichts dazu. Das ist alles ziemlich intransparent, vor allem wenn man bedenkt, dass es absolut keine öffentlichen Informationen über die NSJ im Internet gibt. Somit legten wir erneut Protest bei der SJSH ein, dieses Mal aber mit dem Zusatz, dass die TO der JBL den Letztplatzierten “auf jeden Fall” als Absteiger definiert.

Das Schiedsgericht der SJSH lehnte unseren Protest ab und da es sich offensichtlich nicht mit der Beweisführung unseres Protests befasste, legten wir Einspruch beim Schiedsgericht des SVSH ein. Dieses Schiedsgericht bemängelte (genauso wie das der SJSH) die unklaren Formulierungen der TO der SJSH und hatte daher Verständnis für beide Seiten der Interpretation des Protestführers und -gegners. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Schiedsgerichts war aber der § 5.4 der TO der JBL, die den Letztplatzierten als Absteiger definiert.

Der Vorwurf des Elmshorner SC, dass wir keine sportliche Entscheidung wollten, steht nun im Raum. Aber ist ein letzter Platz in einer Liga keine sportliche Entscheidung?

Unser Aufstieg ist nun sicher und wir warten gespannt auf die Auslosung.

Insgesamt können wir nun also positiv auf die kommende Saison schauen. Natürlich hätten wir unter Umständen bereits etwas früher aufsteigen, doch zeigt die Entwicklung einen klar positiven Weg. Erst in der Saison 2015/16 konnte Agon NMS zum ersten mal in der Vereinsgeschichte in die Jugendlandesliga aufsteigen. 2016/17 wurden wir bereits Vierter und wären sogar fast direkt aufgestiegen, denn eine Runde vor Schluss waren wir Zweiter ,was, da Kiel nicht aufsteigen konnte, für den Aufstieg gereicht hätte. 2017/18 und 2018/19 reichte unsere Leistung für einen guten Platz im Mittelfeld, bis wir ab 2019 um den Aufstieg spielten.

Angefangen als eher kleine und junge Mannschaft konnten wir uns in den letzten acht Jahren stetig verbessern und haben jetzt mit Hovhannes, Justus und Matthes als Neuzugänge eine Mannschaft, welche hoffentlich in der  Jugendbundesliga gut mitspielen kann. Neben der Spitze konnten wir uns jedoch auch in der Breite in den letzten Jahren stark verbessern. Vor allem das letzte Jahr sticht dabei positiv heraus, denn wir konnten unsere Mitgliederzahl von knapp 80 auf 100 in nur einem Jahr steigern. Eine Mitgliederzahl, welche wir zuvor noch nie erreicht haben.

Wir hoffen natürlich, dass wir wie zuvor mit unserer Jugendarbeit weiter machen können und freuen uns auf die kommende Saison.

Euer SC Agon Neumünster