Triumph in der Landesliga: SC Agon Neumünster macht es spannend!

Am 14. Januar 2024, einem Tag, der in die Annalen des SC Agon Neumünster eingehen wird, erlebten wir eine Schachrunde, die an Spannung kaum zu überbieten war. Die vierte Runde der Landesliga, die auf der offiziellen Webseite dokumentiert ist, bot alles, was das Schachherz begehrt: Strategische Meisterleistungen, nervenaufreibende Wendungen und den unbändigen Willen zum Sieg.

Unser Spieler Jörg Maaß verfasste einen lebhaften und detaillierten Bericht über die Ereignisse des Tages, den wir hier gerne wiedergeben:


Spielbericht von Jörg Maaß

Ich weiß nicht, wie es den anderen aus der Mannschaft geht, aber ich freue mich immer auf die Kämpfe gegen Teams des LSV. Man hat fast immer gute (oftmals bessere) Gegner, und es sind sehr oft ganz enge, spannende Matches. So auch diesmal.

Über die ersten beendeten Partien kann ich nicht allzu viel erzählen: Brett 3 schnelles Remis – gut für uns, ebenso das Remis an Brett 4, denn die Hoffnungen ruhten eher auf Siege an den hinteren Brettern, obwohl wir dort, mit Ausnahme des 6. Brettes, auch eher die etwas schlechteren Zahlen hatten. Aber was bedeuten schon Zahlen?

Ich halte Stefan, Thorsten und Jörg für wesentlich stärker, als es ihre Zahl aussagt. Bei mir bin ich da nicht so sicher, haha. Thorsten schlug in einer guten Partie Negele. Bei Stefan dachte ich eigentlich, dass seine Stellung ok wäre, aber er verlor leider, nachdem er den wichtigen Bauern auf e5 einstellte und Hardy auf der D-Linie verdreifachte. 2:2 also.

Als Nächstes endete dann meine Partie, die ein Rückfall in alte Gambitzeiten war. Zum Glück nahm Neutsch den 4.! Bauern auf e5 nicht, wonach ich sehr schlecht gestanden hätte (-2)! Nach 15. 0-0-0 – f3 fanden wir (laut Stockfish) den jeweils besten Zug: 16. Tg3 (Idee Td1-g1!) und 16.- Kh8! Die Annahme des Figurenopfers, 16. -f3xe2 hätte laut Stockfish nach 17. Tg1-g6, 18. e6-f:e6,19. T:g6+-Kf7 eine ausgeglichene Stellung ergeben!

Im Laufe der Partie spielte mein Gegner dann etwas zu passiv. Nach 24 -g5 bekam ich trotz drei Minusbauern die etwas bessere Stellung, da ich den Bauern auf h6 mit 25. Sg3-26. Sh5 27. Tf6 zu erobern drohte, bei unsicherer Stellung des schwarzen Königs! Mein Gegner schoss im 27. Zug bei knapper werdender Zeit dann mit Le8 einen dicken Bock, der ein Matt in 2 zur Folge hatte. Sehr wüste Partie, und natürlich „nicht ganz“ korrekt, aber egal: Wichtiger Punkt und 3:2 für uns. Außerdem habe ich Thorsten bewiesen, dass ich immer noch ein Angriffsspieler bin. (Obwohl ich so eine Partie erst mal nicht mehr spielen möchte – meine armen Nerven!)

Übrig blieben die Partien an den Brettern 6, 2 und 1. Und da war die Lage eher schlecht für uns. Jörg hatte eine komplizierte Stellung mit L+S+2T gegen D+T+L. Irgendwie wurde daraus ein Turmendspiel mit Mehrbauern für ihn, aber wie war noch die alte Schachweisheit? Turmendspiele sind immer remis (es sei denn, einer gewinnt!)!

Blieben also die beiden Spitzenbretter übrig. Alex hatte ein schlechteres Springerendspiel, das Ilgner in ein Bauernendspiel mit Mehrbauern umwandelte (A+B gegen G-Bauer). Beide Parteien wandelten ihre Freibauern in eine Dame um, und es entstand das Endspiel Dame+A-Bauer gegen Dame. Ich war mir nun absolut sicher, dass es remis ausgeht, da der König von Alex sich dicht genug am Schlüsselfeld C8 aufhielt und er dieses nach einem Damentausch erreicht hätte! Nach einigen Zügen einigte man sich dann auch auf Remis. 4:3.

Die Partie von Andreas gegen Schmidt hatte die Konstellation T+4 Bauern (die Bauern auf D4 und der A-Bauer waren Freibauern) gegen S+L+2 Bauern. Schmidt eroberte den A-Bauern, musste dafür aber den Bauern auf g6 geben, wodurch der F-Bauer von Andreas frei wurde, den er dann bis nach f6 brachte, was die Figuren von Schmidt an das Feld F7 band. (Schmidts König war vom Feld F7 weit entfernt). Er drang mit seinem König nachf4 vor und drohte auch den wichtigen E4-Bauern zu erobern. Es gelang ihm dann schließlich, Schmidt in Zugzwang zu bringen, und letztendlich tauschte er seinen Turm gegen Schmidts Springer, und sein Gegner gab nach kurzem Überlegen auf, da er nicht mehr vermeiden konnte, in den nächsten Zügen seinen weißfeldrigen Läufer gegen einen der beiden Freibauern (F6 oder den D-Bauer) geben zu müssen, wonach der andere entscheidet bzw. zur Dame wird!

Ganz starke Leistung von Andreas! Der nächste Kampf wird zeigen, ob wir weiter oben mitspielen können, denn am 4.2. kommt unser Angstgegner Norderstedt 2.


Der Endstand von 5:3 für den SC Agon Neumünster illustriert nicht nur unser Können, sondern auch unseren Teamgeist und unsere Entschlossenheit. Dieser Sieg zeigt, dass wir mit den Besten mithalten können und wirft ein optimistisches Licht auf die bevorstehende Begegnung mit unserem Kontrahenten Norderstedt 2.

Die Einzelheiten der Begegnung sowie die Ergebnisse finden Sie auf der offiziellen Schachverband-Seite.

Update zu unserer letzten Begegnung in der Landesliga

Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um auf unseren letzten Schachwettkampf gegen den Lübecker Schachverein von 1873 e.V. zurückzublicken. Es war ein spannendes Match, das unsere Verbundenheit durch das Spiel hervorhebt. Erfahren Sie mehr über den Verlauf aus ihrer Sicht und besuchen Sie ihren Artikel hier.

Wir freuen uns auf zukünftige Begegnungen!